Steinigt mich ruhig, aber im Januar waren wir für ein Wochenende im Erzgebirge. Wir hatten unsere Gründe und haben uns natürlich an die AHA-Regeln gehalten und sonst alle Vorschriften beachtet.
So, damit wäre die Coronaklausel abgeschlossen und ich kann anfangen zu schwärmen, ähm zu erzählen.
Es dürfte bekannt sein, dass ich absolut kein Sommermensch bin, weswegen ich den Sommer über meistens lustlos und verstimmt bin. Der Berliner Winter, mit seiner grau in grau Atmosphäre zwischen Hochhäusern und dreckigem Schneematsch zieht mich jedes Jahr auf’s Neue nur runter. Aber im Winter, in meinem geliebten Winter, will ich das nicht sein, nicht auch noch!
Ich bin durch und durch ein Wintermensch. Doch mit Winter meine ich nicht einfach nur die kalten Temperaturen, nein. Das macht den Winter nicht aus. Ein richtiger Winter braucht weiße Wunderwelten, funkelnde Eiskristalle, die in der Sonne brechen und eine glitzernde Schneedecke hervorzaubern, Eiszapfen an den Bäumen, die ihr klirrendes, singendes Orchester im Wind spielen und Kinder, die eine Schneemannfamilie zum Leben erwecken. Ohne Schnee werde ich im Winter nicht glücklich, deswegen ging es, nach mehreren Jahren der alljährlichen winterlichen Verzweiflung in Berlin ab ins Erzgebirge.
Vom Berliner Hauptbahnhof sind wir mit der Bahn zwei Stunden nach Dresden durchgefahren und von da aus haben wir den Bus genommen, mit dem wir innerhalb von 30 Minuten im Erzgebirge waren.
Ich war wirklich erstaunt, wie schnell und entspannt man von Berlin aus zu einem Ort kommt, an dem man Schnee in Massen finden kann. Ich dachte wirklich immer, dass man dafür immer bis zu den Alpen fahren muss.
Ich wurde an diesem Wochenende eines besseren belehrt und kann mir vorstellen, in den kommenden Jahren öfter ein Winterwochenende im Erzgebirge verbringen zu können.
Am Dresdner Hauptbahnhof allein lag schon mehr Schnee, als in Berlin bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt gefallen war, was mich etwas traurig stimmte.
Die Fahrt im Bus war für mich dann wieder aufmunternd, denn es war wie eine Fahrt in einer verzauberten Kutsche, welche mich mehr und mehr aus dem tristen, grauen und öden Alltag in ein magisches und verzaubertes Wintermärchenland entführte.
Bei der Endstation sind wir mit einem Shuttle weitergefahren, bis zu der einsamen Hütte im Wald. Wir waren mitten im Erzgebirge, umgeben von verschneiten Nadelbäumen. Das Paradies.
Als wir ankamen bezogen wir erstmal die Hütte und machten uns nach einer kurzen Inspektion erstmal wieder auf den Weg nach draußen.
Auch Nikon liebte den Schnee so sehr. Wir gingen aus der Tür und gleich gegenüber, einmal über die geräumte Zufahrt gelaufen, war eine zugeschneite Weide etwas erhöht, auf die er sofort klettern wollte er Wühlte sich einfach nur durch den Schnee. Mein Plan war es eigentlich spazieren zu gehen, aber Nikon hatte einen anderen Plan, aber ich ließ ihn machen, immerhin war das auch sein erstes Mal “richtiger” Schnee.
Wirklich weiter als bis zum Ende der Weide sind wir dann auch nicht wirklich gekommen. Weil Nikon sich wie ein Wurm durch den, für mich knietiefen Schnee gewunden hat. Einen Eindruck von dem Ausflug an und auf der Weide bietet die nachfolgende Bildergalerie:
Nach der dem ersten Tauchgang im Schnee konnte ich ihn dann doch noch zu einem kurzen Ritt auf dem Schlitten überreden, doch das Interesse daran hielt nicht lang und er tauchte wieder ein in die weiße und kalte Welt des Schnees auf der Weide.
Nach dem zweiten Rundgang auf der Weide sind wir zurück ins Haus gegangen und haben uns vor dem Kamin ein wenig aufgewärmt.
Und wie unser Wochenende sonst noch so war erfahrt ihr im nächsten Teil 🙂